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AMA-Werbung und die Fakten dahinter

Im aktuellen AMA TV-Spot spricht eine niederösterreichische Bäuerin über das Typische ihrer Region, klassischen Ackerbau und Biodiversität. Was hat es damit auf sich und worin liegt der Vorteil der Vielfalt? Wir haben die Fakten und Sachverhalte zu ihren Aussagen recherchiert. Die AMA-Marketing informiert klar und transparent. Hier:


Unser Hof und unsere landwirtschaftliche Ausrichtung sind ganz typisch für die Region.

Was typisch ist


Valentina ist eine Jungbäuerin aus Niederösterreich. Sie bewirtschaftet mit ihrer Familie einen Ackerbaubetrieb im Waldviertel. Aufgrund der Topographie Österreichs ist der Ackerbau eher für die östlichen Bundesländer typisch.

Das traditionelle österreichische Anbaugebiet für Qualitätsweizen umfasst den östlichen Teil Niederösterreichs sowie das nördliche und mittlere Burgenland. Es handelt sich um das sogenannte pannonische Klimagebiet. Die dort vorherrschenden Böden wirken sich positiv auf die Qualität des Getreides aus.


Die Weizenqualität wird sowohl von der Sorte als auch von Umwelteinflüssen, Boden, Düngung und Klima beeinflusst. Generell nimmt Niederösterreich eine führende Rolle in der Getreideproduktion ein. Das Bundesland zeichnet sich zudem durch relativ große Ackerflächen aus, auf denen vor allem Weizen, Mais, Gerste und Roggen angebaut werden. Im Waldviertel ist zudem der Anbau von Mohn typisch für die landwirtschaftliche Ausrichtung.


Die westlichen Bundesländer wie Tirol und Vorarlberg sind aufgrund ihrer Topographie und des alpinen Klimas für den Getreideanbau weniger geeignet. Hier dominieren Grünlandwirtschaft, Viehzucht und Almwirtschaft. Weizen, Gerste und andere Getreidearten werden jedoch in einigen tiefer gelegenen Gebieten angebaut.


Bundesweit wird Getreide auf 754.950 Hektar (ha) angebaut. Das sind 57,1% der gesamten Ackerfläche von 1,32 Mio. ha. Der Ackerbau macht rund 40% der heimischen Landwirtschaft aus. Im Jahr 2020 bewirtschaftete ein österreichischer Betrieb im Durchschnitt eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von 23,6 ha.


Österreich hat im europäischen Vergleich eher kleine Betriebe, einfach weil es sich meist um traditionelle, seit Generationen bestehende Familienbetriebe handelt. Der Betrieb von Valentina und ihrer Familie ist mit gut 70 ha schon relativ groß - allerdings nicht im internationalen Vergleich: Ein Getreidebauer in den USA bewirtschaftet durchschnittlich 343 ha Ackerland.

WIR HABEN EINEN KLASSISCHEN ACKERBAUBETRIEB UND SETZEN AUF UNTERSCHIEDLICHSTE KULTUREN.

Die Klassik und die Jahreszeiten


Schon seit zehntausend Jahren ist Getreide ein wichtiges Grundnahrungsmittel des Menschen. Seit etwa 6.000 Jahren wird es auf dem Gebiet des heutigen Österreich angebaut. Es liefert wertvolle Nährstoffe wie Kalzium, Vitamin B und Ballaststoffe, und ist unverzichtbar für die Herstellung von Lebensmitteln, egal ob Brot, Nudeln oder Müsli.

„Getreide“ ist ein Sammelbegriff für unzählige (etwa hunderttausend) verschiedene Getreidesorten, von denen viele ganz spezielle Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten haben. Die weltweit am häufigsten angebauten Getreidearten sind Weizen, Mais, Dinkel und Hafer. Aber auch Gerste und Roggen haben in Österreich eine große Bedeutung.


Doch egal welches Getreide hierzulande angebaut wird, es muss nicht nur nach Kulturen, sondern auch nach Winter- und Sommergetreide unterschieden werden.


Wintergetreide wird im Herbst ausgesät. Je nach Witterungsverlauf im Winter und Frühjahr kann ab Mitte Juni des Folgejahres geerntet werden. Wintergetreide hat eine längere Vegetationsperiode, außerdem regnet es in der kühleren Jahreshälfte mehr als im Sommer. Deshalb bringt Wintergetreide höhere Erträge als Sommergetreide. Es wird im Frühjahr ausgesät und braucht nur wenige Monate, bis es erntereif ist.


Aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen Tendenz zu immer trockeneren und heißeren Sommern ist der Anbau von Sommergetreide in Österreich rückläufig. Der klassische Ackerbau wird daher in Zukunft noch stärker als bisher vom Wintergetreide geprägt sein.


„Wir setzen auf unterschiedlichste Kulturen“ sagt Valentina. Auf ihrem Hof baut die engagierte Landwirtin und ihre Familie folgende Kulturen an. Da wäre Weizen, Buchweizen, Roggen, Mohn, Dinkel, Gerste, Raps, Triticale, Zuckerrübe, Mariendistel (nicht jedes Jahr), Einkorn, Körnermais, Energieholz (Pappel, Weide)

WIR BEFINDEN UNS GERADE IM WEIZEN, DA DRÜBEN HABEN WIR EINEN BUCHWEIZEN, DAHINTER IST DER ROGGEN UND DRÜBEN NEBEN DEM BLÜHSTREIFEN BEFINDET SICH DER MOHN VON MEINEM ONKEL.

Ein Blick auf die Felder?

Weizen
Weizen gehört wie alle Getreidearten zur biologischen Gattung der Süßgräser. Generell wird zwischen Winter- und Sommerweizen unterschieden, wobei der Winterweizen in Österreich die Hauptanbaukultur darstellt. Weichweizen wird meist zu Backwaren verarbeitet.


Durch seinen hohen Glutengehalt eignet er sich für viele Produkte. Je höher der Proteingehalt des Weizens ist, desto voluminöser wird das Gebäck. Dies ist vor allem bei Brötchen oder Brot der Fall. Hartweizen hingegen wird wegen seines sehr harten Korns vor allem zur Herstellung von Teigwaren verwendet.


Buchweizen
Buchweizen ist ein sogenanntes Pseudogetreide. Der Grund für diese Bezeichnung ist, dass er zwar wie Getreide aussieht und auch so verwendet wird, botanisch gesehen aber kein Gras wie Weizen oder Hafer ist. Daher ist Buchweizen eine gute Alternative für Menschen, die an Zöliakie leiden, allergisch auf Weizen oder andere Getreidesorten reagieren oder sich aus anderen Gründen glutenfrei ernähren müssen.


Buchweizen ist seit Jahrhunderten in vielen Teilen der Welt eine wichtige Nahrungsquelle und wird wegen seiner Vielseitigkeit geschätzt. Heute wird Buchweizen weltweit angebaut und ist in vielen Küchen und Gerichten zu finden.


Buchweizen kann auf unterschiedliche Weise zubereitet werden. Die Samen können zu Buchweizenmehl oder Buchweizennudeln verarbeitet werden. Buchweizenmehl wird häufig für Pfannkuchen, Waffeln, Brot und andere Backwaren verwendet. Buchweizen ist reich an Nährstoffen wie Eiweiß, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen wie Magnesium und Eisen.


Roggen
Roggen ist eine Getreideart aus der Familie der Süßgräser. Er ist eine wichtige Kulturpflanze, die weltweit angebaut wird. Roggen wird bis zu zwei Meter hoch und wird in Österreich nur als Winterfrucht genutzt. Er gedeiht in ganz Österreich, wird aber bevorzugt auf Standorten mit nährstoffärmeren Böden wie im Waldviertel angebaut. Denn die Pflanze ist robust und kann auch in Regionen wachsen, in denen andere Getreidearten nicht so gut gedeihen.


Roggen wird ähnlich wie Weizen verarbeitet, unterscheidet sich aber unter anderem im Aussehen, im Geschmack und manchmal auch in der Verwendung. Roggen wird unter anderem zur Herstellung von Roggenbrot, Müsli und Whisky verwendet. Roggenmehl enthält weniger Klebereiweiß (Gluten) als Weizenmehl. Roggen ist eine gute Quelle für Ballaststoffe, Vitamine (insbesondere B-Vitamine) und Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Zink.


Waldviertler Mohn
Waldviertler Graumohn ist eine besondere Mohnsorte. Er ist bekannt für seine charakteristische graue Farbe und seinen intensiven, nussigen Geschmack. Dieser entsteht durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen in den Mohnsamen.


Die Samen werden häufig in Backwaren wie Mohnstrudel, Mohnkuchen, Mohnnudeln und Mohnstriezel verwendet. Sie werden auch zur Herstellung von Mohnöl verwendet. Der Anbau hat im Waldviertel eine lange Tradition und die Felder sind zur Blütezeit ein schöner Anblick. Mohnsamen sind reich an essentiellen Fettsäuren, Ballaststoffen, Mineralstoffen und Antioxidantien.

UND DIESE VIELFALT IST NICHT NUR WICHTIG FÜR DIE BIODIVERSITÄT, SONDERN AUCH FÜR DIE ABWECHSLUNG IM KÖRBERL.

Erstens ist Vielfalt immer wichtig, und zweitens ist die besondere Vielfalt, die wir als Biodiversität kennen, außerordentlich wichtig. Denn ohne sie ist der Kreislauf der Natur in Gefahr. Monokulturen hingegen sind weder ökonomisch noch biologisch nachhaltig, da sie meist arm an unterschiedlichen Lebensformen, seien es Pflanzen oder Tiere, sind.

Unter Biodiversität versteht man allgemein die Vielfalt der Organismen und die genetische Vielfalt innerhalb einer Art oder Sorte.


Bei Getreide, das zur Familie der Süßgräser gehört, gibt es innerhalb der Familie sieben Getreidesorten. Diese sind Mais, Weizen, Reis, Gerste, Roggen, Hafer und Hirse. Von diesen sieben Arten gibt es Zehntausende von Sorten. Und jedes Jahr werden es mehr, denn durch natürliche Kreuzung und moderne Züchtung bleibt eine Art nicht immer gleich. Innerhalb einer Art können verschiedene Sorten entstehen.


Obwohl sie der gleichen Art angehören, unterscheiden sie sich in ihren Eigenschaften, zum Beispiel in den Inhaltsstoffen oder in der Größe. Eine einzige Getreideart kann bis zu tausend verschiedene Sorten hervorbringen. Entsprechend groß ist die Artenvielfalt bei Süßgräsern.


Aber auch die Artenvielfalt ganz anderer Organismen kann auf Getreidefeldern gefördert werden. Durch das Anlegen sogenannter Biodiversitätsflächen oder Blühstreifen können Wildblumen und Wildkräuter gedeihen und neue Lebensräume entstehen.


Diese Pflanzenvielfalt leistet einen positiven Beitrag zur wichtigen Insektenpopulation. Bestäuber finden ausreichend Nektar und Pollen, andere Insekten erhalten Lebensraum. Die so geförderte Artenvielfalt bietet wiederum eine wichtige Nahrungsgrundlage für Kleinsäuger und Reptilien.


ÖPUL
Um diesen positiven Beitrag geht es beim ÖPUL. ÖPUL steht für „Österreichisches Programm zur umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft“. ÖPUL ist ein agrarpolitisches Instrument, das in Österreich zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Umwelt- und Landschaftsentwicklung eingesetzt wird.


Ziel des Programms ist es, zusätzliche Umweltleistungen von Landwirtinnen und Landwirten in den Bereichen Klimaschutz, Biodiversität und Tierwohl zu fördern. Die Teilnahme am Programm ist grundsätzlich freiwillig, der überwiegende Teil der österreichischen Bäuerinnen und Bauern (knapp 90%) nimmt jedoch an mindestens einer ÖPUL-Maßnahme teil.


Für die Teilnahme erhalten die Landwirtinnen und Landwirte entsprechende Agrarprämien. Das fördert die Artenvielfalt und trägt dazu bei, dass das Körberl langfristig vielfältig bleibt.

Zu wissen, welche Vielfalt wir geniessen können

Unsere Versorgungssicherheit


Zu wissen, welche Vielfalt wir genießen können, hat wirklich einen besonderen Wert. Denn hinter dem „genießen können“ steht der Begriff Versorgungssicherheit. Darunter versteht man in diesem Fall die Fähigkeit eines Landes, die Versorgung mit lebenswichtigen Ressourcen, wie eben Lebensmitteln sicherzustellen.


Wie wichtig die regionale Verfügbarkeit gerade von Nahrungsmitteln ist, haben die Versorgungsprobleme durch das Corona-Virus und den Krieg gegen die Ukraine deutlich gezeigt.

Vor diesem Hintergrund ist es eine gute Nachricht, dass der Selbstversorgungsgrad bei Getreide bei 90 % und bei Kartoffeln bei 87 % liegt. Das heißt, auch bei diesen beiden wichtigen Grundnahrungsmitteln gibt es dank der Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern praktisch keine Abhängigkeit von internationalen Lieferanten.


Aber wenn die Konsumentin hier von Vielfalt spricht, dann meint sie genau das. Unsere Bäuerinnen und Bauern bauen unter anderem Mais, Raps, Äpfel, Gurken, Gerste, Tomaten, Hafer, Paradeiser, Kürbis, Rüben, Paprika, Zwetschken und viele, viele andere Obst-, Gemüse- und Getreidesorten an.


Alles frisch aus der Region, mit kurzen Transportwegen und in bester heimischer Qualität. Sich als Konsument:in darauf verlassen zu können, das hat wirklich einen besonderen Wert.


Die Vielfalt der Brotkultur
Und dann gibt es noch die kulturell-kulinarische Vielfalt. Sie ist in Österreich ebenfalls bemerkenswert. Bei Brot und Backwaren ist das vielfältige Angebot beispiellos. Angeblich gibt es allein 150 unterschiedliche Brotsorten im Land.


Sicher ist: Wir lieben unsere Kaisersemmel, den Kornspitz und die reschen Brote aus kraftvollen heimischen Roggen. Jede Region ist stolz auf ihre besonderen Spezialitäten, ist stolz auf steirisches Bauernbrot, auf Kürbiskernweckerl, burgenländische Grammelpogatscherl, Kärntner Reindling und – auch dank Valentina – Waldviertler Mohnflesserl. Diese Vielfalt schmeckt allen.

DAS HAT EINEN WERT.

Das dritte Element


Seit den 1950er Jahren sind hierzulande, gesamtgesellschaftlich gesehen, Lebensmittel stets ausreichend vorhanden. Das macht Lebensmittel in der persönlichen Wahrnehmung zu einer Selbstverständlichkeit und schmälert zwar nicht den Wert der Lebensmittel, aber das allgemeine Bewusstsein für ihren Wert.


Dabei sind Lebensmittel neben Luft und Wasser das dritte lebenswichtige Element. Der Wert von Lebensmitteln bemisst sich nach wertbestimmenden Faktoren.

Der Wirtschaftswert ist die Summe aller wirtschaftlich wertgebenden Faktoren.


Der Sozialwert ist genau genommen auch ein Wirtschaftswert, er hat direkte und konkrete Auswirkungen auf das soziale Miteinander in einer bestimmten Region.


Die Versorgungssicherheit ist ein Nebenaspekt des Sozialwertes, der durch die Corona- Pandemie, dann auch durch den Krieg in der Ukraine wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist. Die dahinterstehende Frage lautet: Müsste Österreich autark ernährt werden, könnte das überhaupt funktionieren und wenn ja, wie?


Der Nährwert ist der Wert, den ein Lebensmittel für den menschlichen Organismus hat. Hauptbestandteile des Nährwerts sind die drei sogenannten Makronährstoffe Kohlenhydrate, Fette, Proteine und die bei ihrer Verdauung verwertbare Energie (physiologischer Brennwert). Daneben spielen zahlreiche Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe eine Rolle.


Lebensmittel haben einen hohen kulturellen Wert. Ihr Anbau, ihre Produktion prägt die Landschaft und die Menschen. Ihr Konsum ist die Basis jeder regionalen kulturellen Ausprägung.


Eine ganz besondere Gruppe von Lebensmittelwerten lässt sich unter dem Überbegriff Nachhaltigkeit zusammenfassen. Als Stichworte seien hier nur einige Themen beispielhaft genannt: Klimaschutz, Tierwohl, Ethik, Umweltschutz, Landschaftspflege, Biodiversität, CO2- Neutralität, Grundwasserschutz, Bodenleben, Erosionsschutz, Arbeitnehmerschutz etc.

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Das Gütesiegel AMA GENUSS REGION

Das Gütesiegel AMA GENUSS REGION garantiert standardisierte Qualität, regionale Herkunft und kulinarischen Genuss bei bäuerlichen Direktvermarktern, Manufakturen und Gastronomiebetrieben. Die teilnehmenden Betriebe halten klare Qualitätskriterien ein und werden von externen Kontrollstellen überprüft.

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